Goldspenden im Kreis Schleswig 1914 -1923
Von Falk Ritter
Veröffentlicht in: Beiträge zur Schleswiger Stadtgeschichte 47 / 2002, S. 71-78
1. Einleitung
Bedingt durch den Krieg und wirtschaftliche Not wurden in den Jahren 1914
bis 1923 Edelmetalle von Privatpersonen verkauft. Öffentliche Aufrufe
zum Verkauf von Gold an die Reichsbank ergingen seit dem Jahreswechsel
1914/15, als klar war, daß der Krieg noch viel länger dauern
würde als ursprünglich gehofft. Parallel dazu reisten Gebißaufkäufer
durch die Lande, um künstliche Porzellanzähne aufzukaufen, an
deren rückseitigen Platinstiften sie interessiert waren. 1) *)
2. Goldverkäufe an die Reichsbank
Eine Woche vor Beginn des Ersten Weltkrieges belief sich der Goldbestand
der Reichsbank auf 1.356,8 Mio. Mark. Durch Panikreaktionen der Bevölkerung
verminderte er sich auf 1.253,2 Mio. Mark, wurde aber durch Interventionen
der Reichsbank und Reichsregierung am 7. August 1914 auf 1.477,5 Mio. Mark
angehoben. Die Reichsbank beschrieb die weitere Entwicklung so: "Nun
trat eine denkwürdige Erscheinung ein, die sich ebenbürtig den
Waffentaten der deutschen Krieger an die Seite stellen konnte: Das freiwillige
Goldopfer des Deutschen Volkes angesichts einer Welt von Feinden, ein Vorgang,
der in der Münz- und Währungsgeschichte aller Länder und
Völker ohne Beispiel war und ist. Den im Verkehr reichlich vorhandenen
Goldumlauf suchte die Reichsbank nach Möglichkeit in ihre Tresore
zu leiten und dort festzuhalten. In allen Schichten und in immer größeren
Kreisen der Bevölkerung erwuchsen ihr hierbei verständnisvolle
Helfer. Die öffentlichen Kassen der Post- und Eisenbahnverwaltung
tauschten Gold gegen Noten um und führten das bei ihnen einlaufende
Gold an die Reichsbank ab. Ein besonderes Verdienst um das Goldsammelwerk
erwarb sich die Geistlichkeit durch ihre unermüdliche Mithilfe sowie
durch Anregung und Belehrung. Nicht minder anzuerkennen war auch die Tätigkeit
der Schulen, die sich im Einvernehmen mit der Unterrichtsverwaltung und
unter Mitwirkung der Standesorganisationen der Lehrer mit glänzendem
Ergebnis der Einsammlung von Goldmünzen gewidmet haben. Auch die gesamte
Presse stellte sich hervorragend in den Dienst der vaterländischen
Arbeit. Nicht nur Beamte, sondern auch Privatpersonen weckten und vertieften
durch Vorträge das Verständnis für die Bedeutung der Zusammenfassung
unserer Goldvorräte in der Reichsbank Eisenbahnverwaltungen, Klein-
und Straßenbahnen, Gemeindeverwaltungen, Sparkassen, Banken, industrielle
Unternehmungen und Lichtspielbühnen, Ärzte pp. waren in besonderem
Maße für die Verstärkung des Goldvorrats der Reichsbank
tätig und haben durch Gewährung von Vorteilen wirtschaftlicher
und ideeller Art zum Teil aus eigenen Mitteln zur Goldablieferung angeregt.
Recht erhebliche Beträge wurden durch freiwillige Sammlungen der Angehörigen
des Heeres und der Marine sowohl im Felde wie in der Heimat aufgebracht....
Die andauernde Zunahme der Goldbestände, die im Reichsbankausweis
ersichtlich wurde, erregte überall großes Aufsehen und zeitigte
im feindlichen Auslande die seltsamsten Auffassungen, die bis zum Zweifel
an der Glaubwürdigkeit der Veröffentlichungen der Reichsbank
gingen.... Von Beginn des Krieges an machte sich aus weiten Kreisen der
Bevölkerung der Wunsch geltend, auch durch Ablieferung von Goldsachen
dem Vaterland Opfer zu bringen ... Die Reichsbank ging im Jahre 1916 selbst
zum Ankauf von Goldsachen über.... Im ganzen Lande bildeten sich Ehrenausschüsse
aus angesehenen Männern und Frauen. In größeren Städten
wurden Goldaufkaufsstellen, an kleineren Plätzen und auf dem platten
Lande Goldankaufshilfsstellen errichtet.... Die Abschätzung der bei
den Goldankaufsstellen eingelieferten Schmuckstücke wurde sachverständigen
Goldschmieden anvertraut; den Einlieferern wurde der Goldwert vergütet.
Ein Gewinn ergab sich aus dem Ankauf nicht.... Ende Dezember 1917 nahmen
die Goldankaufstellen auch den Ankauf von Silbermünzen in den Kreis
ihrer Tätigkeit auf, da die Silberpreise auf dem Weltmarkt einen hohen
Stand erreicht hatten und durch Silbersendungen sowie durch Goldsendungen
die Bezahlung von Einfuhrgütern bewirkt werden konnte. Infolge der
zunehmenden Verknappung an Rohstoffen wurden auch kleine Münzen, die
Nickel und Kupfer enthielten, aus dem Verkehr gezogen und mit leichter
beschaffbaren Metallen neu geprägt." 2)
3. Die Entwicklung im Kreis Schleswig
Der erste Aufruf der Reichsbank, Gold gegen Papiergeld umzutauschen, erging
in einer großen Anzeige der "Schleswiger Nachrichten" (SN)
am 14.12.1914. Danach wurde oft und regelmäßig folgender Aufruf
inseriert: "Bringt Euer Geld zur Reichsbank. Sämtliche Postamtstellen
Deutschlands sind verpflichtet, Goldmünzen in Papiergeld umzuwechseln
und an die Reichsbank abzuliefern."
SN vom 25. 1. 1915: "Um das in Privatbesitz noch befindliche Goldgeld in staatlichen Besitz zu bringen, damit es die geldliche Wehrkraft Deutschlands durch die Reichsbank stärken helfe, ist auch hier, wie erfolgreich schon in vielen anderen Orten, den Soldaten Urlaub in Aussicht gestellt worden, wenn sie Goldgeld gegen Papiergeld bei ihren Kommandos einwechseln lassen. Daß nun zu Hause mit Hilfe von Vater, Mutter und guten Freunden alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um vor dem Ausrücken noch einen Extraurlaub herauszuschlagen, versteht sich von selbst."
Kaufhaus J. Rath, Flensburg-Holm, inserierte am 27. 2. 1915 im "Schleiboten": "Bei Abgabe eines 20 Mk Stück gibt es Waren für 22 Mk. Bei Abgabe eines 10 Mk Stück gibt es Waren für 11 Mk."
Anläßlich der "Metallwoche" erschien in den SN am 3. 3. 1915 folgender Artikel: "Die Woche vom 8. bis zum 13. März dieses Jahres wird in Schleswig als Metallwoche bestimmt. Ausländisches Geld; alte Münzen, Gold- und Silbergegenstände, Zinn, Blei, Kupfer, Stanniol, Flaschenkapseln, Tuben und Messing, alles soll zum Besten des Roten Kreuzes, der Schleswiger Kriegshilfe und der Schleswiger Kriegerspende Verwendung finden. Die Hauptsache ist aber, daß der Industrie und damit unserem Heer neue Metalle zufließen. Fast in jedem Haushalt finden sich solche Gegenstände, die jetzt als totes Kapital daliegen. Welcher Segen kann damit gestiftet werden! Darum gebt, Schleswiger in Stadt und Land, diese kleinen Schätze zur Linderung der Kriegsnot! Auch die kleinste Gabe nützt, denn viel Wenig machen ein Viel! Nehmt darum von leeren und von vollen Weinflaschen die Kapseln, seht überall in den Schränken, in Kellern und Kammern, auf den Bodenräumen nach, ob Ihr nicht alte Zinn-, Kupfer-, Messing- und Bleigegenstände findet. Wenn Ihr nur nachseht, so werdet Ihr schon etwas finden, was für die Metallsammtung noch gut zu verwerten ist; denkt nicht, daß es wertlos ist; es ist alles zu gebrauchen. Die guten Erfolge, welche die Schüler unserer Volksschulen mit ihrer Sammeltätigkeit in der Reichswollwoche 3) erzielt haben, sind Veranlassung gewesen, ihnen auch in der Metallwoche das Sammeln zu übertragen. Gebt Ihnen daher, wenn sie bei Euch vorsprechen, was Ihr an überflüssigen Metallsachen in Euren Wohnungen vorfindet. Seht schon jetzt nach, was Ihr besitzet, damit alles bereit liegt, wenn unsere Schüler bei Euch vorsprechen. Jeder zum Sammeln berechtigte Schüler wird mit einem von seinem zuständigen Rektor ausgestellten Ausweis ausgestattet sein. Hauptsammelstelle ist wieder bei Herrn Rektor Schau, Norderdomstr. 15 (Schule am Bischofshof). Schleswig, den 1. März 1915 Der Bürgermeister Dr. Behrens"
Am 18.3.1915 meldeten die SN, daß die Goldsammlung von Lehrern und Schülern der Domschule in 14 Tagen 10.000 Mark ergeben hatte.
Doch auch die Menschen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen zu tun hatten, inserierten, wie 1915 der Goldschmied und Graveur Edmund Petersen in Schleswig 4) und Johannes Jensen 1916 in Kappeln. 5)
1915 wurden die Bürger sogar gesetzlich verpflichtet, Buntmetalle wie Kupfer, Messing und Reinnickel abzuliefern. 6)
1917 erging eine reichsweite Verordnung zur Beschlagnahme des Kupfers von Dächern und Blitzschutzanlagen. 7)
Am 22. 7. 1916 gab der "Ehrenausschuß des Kreises Schleswig zur Verstärkung des Goldschatzes der Reichsbank" in den SN folgende Anzeige auf: "Aufruf zur Gold- und Schmucksammlung. Ernst ist die Gegenwart, eisern die Zeit. Draußen am Feind, drinnen daheim ringt Deutschlands Volk im gewaltigen Weltkrieg. Unüberwindlich bewiesen sich Flotte und Heer, stark und mächtig sei auch unsere wirtschaftliche Kraft. Sie zu fördern, ja, für sie alles einzusetzen ist unsere Pflicht, unser unerschütterlicher Wille zum Siege. Wir scheuen nicht Opfer, wir, die wir hingaben unser Liebstes, unsere Väter, Brüder, Gatten und Söhne. Laßt uns verzichten auf den Schmuck goldener Waren, heraus mit dem Golde, dem Tand eiserner Zeit, zur Erstarkung unserer Reichsbank. Je nach dem Vorrat des Goldes in der Bank steigt und fällt im Ausland der Wert der Banknoten. Je weniger Gold in der Bank vorhanden ist, desto teuerer müssen wir die vom Ausland bezogenen Waren bezahlen, desto bessere Geschäfte machen unsere neutralen Nachbarn. Bürger und Bürgerinnen, schafft das Gold herbei, bietet Eure Gold- und Schmucksachen zum Verkaufe für die Reichsbank an. In unserer Kreisstadt Schleswig haben wir eine Goldaufkaufsstelle, Mönchenbrückstraße Nr.10 errichtet, die ab 27. Juli Montags und Donnerstags von 4-6 Uhr nachmittags und Sonnabends von 10-12 Uhr vormittags geöffnet ist. Sie steht unter ehrenamtlicher Leitung, und ehrenamtliche Sachverständige schätzen die dargebotenen Goldsachen ihrem Goldwerte entsprechend ab und zahlen den Barwert aus. Außerdem errichten wir Goldankaufshilfsstellen im Kreise, in denen die Goldsachen in Empfang genommen werden und die den Verkauf vermitteln. Unter besonderen Voraussetzungen werden auch eingefaßte Edelsteine und Perlen angekauft. Ein jeder von uns Unterzeichneten ist gern bereit, auf Anfragen über Einzelheiten der Ankaufsbedingungen Auskunft zu erteilen. Mitbürger und Mitbürgerinnen! Bringt Eure Gold- und Schmucksachen. Erinnert Euch des erst jüngst verhallten Donners englischer Schiffsgeschütze an den Gestaden unserer Heimatprovinz. Siegreich war unsere Flotte in herrlicher Kraft, uns schirmend vor feindlichem Einfall und Greuel. Helft dankbar dafür schaffen und mehren neue Kraft zum Schutze und Segen unseres Vaterlandes. Schleswig, den 12. Juni 1916. (6097) Der Ehrenausschuß des Kreises Schleswig zur Verstärkung des Goldschatzes der Reichsbank. v. Bahr, Vorsitzender, Regierungs-Assessor und stellvertr. Landrat. Dr. Behrens, Bürgermeister, Schleswig; Dr. Behrens, Sanitätsrat, Satrup; Carstensen, Mühlenbes., Süderbrarup; Firjahn, Lederfabrikant, Schleswig; Franzen, Bankvorsteher, Schleswig; Hansen, Amtsvorsteher, Erfde; Harder, Rendant, Kropp; Hein, Justizrat, Schleswig; Heinrich, Pastor, Süderbrarup; Professor Hinrichsen, Gymnasialdirektor, Schleswig; Hinrichsen, Direktor, Süderbrarup; Ingwersen, Apotheker, Schleswig; Johanssen, Oberpräsidialrat, Schleswig; Kölln, Ratsmann, Friedrichstadt; Kock, Bankdirektor, Kappeln; Lorenzen, Konsul, Kappeln; Lorenzen, Weinhändler, FrieUrichstadt; Lorenzen, Amtsvorst., Altrehberg; Ludwig, Reichsbankvorstand, Schleswig; Menge, Fabrikant, Schleswig; Meyer, Pastor, Schleswig; Nissen, Amtsvorsteher, Süderbrarup; Oldenburg, Pastor, Treia; Ortlieb, Pastor, Friedrichstadt; Prahm, Kaufmann, Süderbrarup; Redlefsen, Exportschlachtereibesitzer, Satrup; Siemen, Kappeln; Schau, Rektor, Schleswig; Schreck, Bürgermeister, Kappeln; Stehn, Stadtrat, Schleswig; Thomsen, Kaufmann, Schleswig; Thomsen, Amtsvorsteher, Bollingstedt; Voss, Bürgermeister, Friedrichstadt; Dr. Walsemann, Oberlyzealdirektor, Schleswig."
Zwei Tage später wurde auch an eine historische Edelmetallknappheit erinnert: "Bei dem Mangel an Gold und wohl auch an Silber erinnert man sich daran, daß früher auch im dänischen Staat diese Metalle nicht zu reichlich waren. Nach der Einführung der dänischen Reichswährung wurde Schleswig-Holstein mit kupferner dänischer Reichsmünze, den Reichsbankschillingen, im Volksmund "Rote" genannt, überschwemmt, die sich aber bei der Bevölkerung einer liebevollen Aufnahme durchaus nicht erfreuten. Als der Bildhauer von Bandel in Hannover sein Hermannsdenkmal bei Detmold begonnen hatte und zur Unterstützung des hochherzigen Werkes Sammlungen in deutschen Landen veranstaltet wurden, benutzte der holsteinische Humor die Gelegenheit, die Bankschillinge los zu werden. Man sammelte sie und schickte sie sackweise in von Bandels Werkstatt, damit sie dort Verwendung fänden. So mußte das dänische Geld das Wahrzeichen deutscher Kraft und Tapferkeit auf dem Teutoburger Wald fördern helfen." 8)
Am 5. 9. 1916 wurde in den SN auf die Eröffnung einer Edelmetallaufkaufsstelle verwiesen: "Wir verweisen unsere Leser auf die in dem Anzeigenteil der heutigen Ausgabe erscheinende Bekanntmachung über die am kommenden Donnerstagnachmittag 4 Uhr erfolgende Eröffnung der Goldaufkaufsstelle in der Mönchenbrückstraße Nr. 10. Jeder von uns, ob arm, ob reich, biete seine Goldsachen, deren voller Goldwert sofort in bar ausgezahlt wird, zum Verkauf an, damit auch wir Daheimgebliebenen in späterer Zeit mit Stolz sagen können: "Das Vaterland hat uns in schwerer Zeit geschützt, wir alle haben dem Vaterland in schwerer Zeit gegeben, was es gebraucht und von uns gefordert hat." Alsdann wird der Erfolg auch in unserer Stadt ein großer sein." 9)
Im September 1916 wurde für die Einführung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs mit folgenden Worten geworben: "Jeder Pfennig, der bargeldlos verrechnet wird, ist eine Waffe gegen den wirtschaftlichen Vernichtungskrieg unserer Feinde!"
Anfang 1923 wurden in Schleswig zwei private Edelmetall-Aufkaufsstellen gegründet, die "Hamburger Edelmetallbörse" 10) und die "Edelmetall-Zentrale". 11)
4. Warum wurde Gold eingesammelt?
1. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges führte zum Ende des klassischen
Goldstandards. So stellte die Reichsbank am 31. 7. 1914 die Einlösungspflicht
in Gold, gegen das gültige Bankgesetz, ein. 2) Um den Bargeldumlauf
zu verringern, wurde die Bevölkerung zur Einrichtung von Girokonten
aufgefordert.
3. Deutschland war nicht autark und mußte trotz des Krieges weiterhin
importieren. Selbst Schleswig-Holstein, das Anfang des 20. Jahrhunderts
noch ein Agrarland war, auch wenn sich die Industrialisierung fest etabliert
hatte, mußte zur Deckung des eigenen Lebensmittelbedarfs Getreide,
Kartoffeln und Obst einführen. 13) Die neutralen Handelspartner konnten
die deutschen Banknoten nicht als Zahlungsmittel im Welthandel weiterverwenden,
da England eine Handelsblockade verhängt hatte, weshalb das neutrale
Gold gebraucht wurde.
3. Es gab auch einen emotionalen Grund: das Vaterland sollte damit im Kriege
gestärkt werden.
5. Die weitere Entwicklung von Deutschlands Goldreseren
Wie der Tabelle zu entnehmen ist, erreichten die Goldbestände der
Reichsbank im Ersten Weltkrieg ein hohes Niveau. Auf den Kriegsverlauf
hatte das Gold aber letztendlich keinen entscheidenden Einfluß. Die
Abnahme der Goldreserven im Jahre 1917 und 1918 sind auf Goldausfuhren
zurückzuführen, die auch durch Reparationszahlungen des besiegten
Rußlands nicht kompensiert werden konnten. 1919 mußten 1000
Mio. Goldmark zum Aufkauf von Lebensmitteln verwendet werden und in der
Folge auch Zahlungen an die Ententemächte aufgrund des Versailler
Friedensvertrages aufgebracht werden. Der Anstieg der Goldreserven von
1924 bis 1929 war die Folge des Dawes-Plans, ihr Abschmelzen seit 1930
war durch die Weltwirtschaftskrise bedingt.'4)
Anmerkungen
1. Lohse, U.; Ritter, F.: Kaufe Gebisse, pro Zahn eine Mark. In: Zahnärztliche
Mitteilungen 1999, S. 102-108 *. [Nachtrag am 5.5.2003: Deutschland hatte
keinen Zugang mehr zu Platin, da Rußland der wichtigste Exporteur
für dieses Metall war. Platin wurde dringend als Katalysator bei der
Herstellung von Sprengstoff und Düngemittel gebraucht. Ohne die Platinreserven
in den Zahnprothesen hätte Deutschland wahrscheinlich schon nach wenigen
Monaten kapitulieren müssen.]
2. Die Reichsbank 1901-1925, Berlin 1925, S. 58-63
3. SN, 17. 1. 1915 Aufruf zur Reichswollwoche; SN, 18. 1. 1915 Kinder in
der Jahreswollwoche sammeln Wolle
4. SN, 29. 4.1915
5. Schleibote, 28. 4. 1916
6. SN, 28. 8.1915
7. Landesarchiv Schleswig, Abt. 309 Nr. 18478
8. SN, 24. 7.1916
9. SN, 26. 7. 1916; Laut Ankündigung der SN vom 25. 10. 1918 wurde
diese Goldankaufsstelle am 31. 12. 1918 geschlossen. Der Goldschmied Erdmann
begutachtete die dort abgegebenen Goldwaren.
10. SN, 30. 1.1923
11. SN, 31. 1.1923
12. Thomas Rudolph: Privatwirtschaftliche Geldverfassung zur Wiedergewinnung
der Geldwertstabilität: Das Konzept der Rentenmark 1923. Wissenschaftliche
Hausarbeit an der Philipps-Universität Marburg vom 8. 11. 2001, S.
5
13. Nicolai-Kolb, Britta: Der Kampf an der Heimatfront. In: Gerhard Paul,
Uwe Danker und Peter Wulf (Hg.): Geschichtsumschlungen. Bonn 1996, S. 117
14. Bestände der Reichsbank. In: Verwaltungsbericht der Reichsbank
für das Jahr 1934, Berlin 1935; Die Reichsbank 1901-1925, Berlin 1925,
S. 58-63, 136-139, 169