Amerikanisches Kinderheim Schleswig-Holstein in Schleswig
1921-1928 Landesanstalt der Deutsch-Amerikaner für unterernährte
und erholungsbedürftige Kinder der Provinz Schleswig-Holstein.
von Falk Ritter, Schleswig
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Veröffentlicht in: Beiträge zur Schleswiger Satdtgeschichte
2013, S. 23 - 44
Prolog
Am 4. Juli 1877 verurteilte die Strafkammer des Königlichen Kreisgerichts
zu Schleswig den 23-jährigen Schleswiger Privatlehrer Carl Zwanzig
1) wegen "theilweise verläumderischer Beleidigung des Privatklägers
Dr. Jul. Pollacseck" 2) zu 3 Monaten Gefängnis. 3)
Zwanzig entzog sich dem Strafvollzug durch Auswanderung in die Vereinigten
Staaten von Amerika.
Dort gab er seit 1880 in Ottawa / Illinois die deutschsprachige Zeitung
"La Salle County Herold" heraus. 4)
Carl Zwanzig (rechts)
Initiativen zur Verbesserung der Lage der schleswig-holsteinischen
Kinder nach dem Ersten Weltkrieg
Zum Ende des Ersten Weltkrieges entstanden viele Aktivitäten um
die Not der Stadtkinder zu lindern, welche besonders unter Mangelernährungen
litten.
Zum Beispiel fuhren am 21. Juni 1919 300 bedürftige Schleswiger Kinder
5) mit dem Zug nach Flensburg, wo sie den Dampfer Aegir bestiegen, der
sie zwecks Erholung für drei Monate nach Dänemark schiffte.
6)
Da zur gleichen Zeit der Versailler Vertrag eine Volksabstimmung über
die künftige deutsch-dänische Grenze vorschrieb, brandmarkten
Deutschsinnige diese Verschickung als politisch motivierte Wohltat. 7)
Seit 1921 speisten die Quäker 440 Schleswiger Kinder:
"Jedes Kind erhält täglich um 10 Uhr vormittags eine warme,
in Vollmilch gekochte Speise Kakao=, Milch=, Reis=, Bohnensuppe oder
dergl., ungefähr 1/2 Liter und dazu eine "süße"
Semmel.
Als kleines Entgelt sind 25 Pf. täglich zu nehmen und der Wochenpreis
von 1,50 M ist von den Kindern wöchentlich voraus zu bezahlen.
Wenn einige sich erholt haben werden und eine erfreuliche Gewichtszunahme
sich zeigt, treten andere für sie ein: aber jede Änderung ist
nur nach ärztlicher Kontrolle zulässig."
Die Speisungen fanden in den Schulen statt. 8)
Im Kreis Schleswig wurden auch auswärtige Kinder zur Erholung untergebracht.
1918 66 Hamburger Kinder 9)
1919 150 Kieler Kinder 10)
1921 37 Wiener Kinder für 3 Monate, tatsächlich wurden
es 5 Monate 11)
1923 40 Ruhrkinder für 3 Monate, tatsächlich wurden es
5 Monate 12)
Auf den 1-Tages-Ausflugs-Programmen für Schleswiger Kinder
im Jahre 1919 wurde Essen, Trinken, Spiel, Tanz und Musik geboten.
nach Hüsby:
50 Knaben 13)
nach Böklund: 60
Knaben 14)
nach Satrup:
100 Kinder 15)
Auffallend ist, dass die Jungen anfangs bevorzugt wurden.
1922 Heuberg-Fahrt:
120 Schleswiger Kinder fuhren für zwei Monate mit dem Zug nach
Heuberg in die schwäbische Alb.
Begleitet wurden sie von der Oberin des Kinderheims und einer weiteren
Schwester.
Kinder des Amerikanischen Kinderheims können aber nicht dabei gewesen
sein, denn sonst wäre das Amerikanische Komitee um Erlaubnis gefragt
worden. 16)
Die ersten Kontakte mit Deutsch-Amerikanern
Im September 1919 erhielt Schleswigs Bürgermeister Dr. Oskar Behrens
einen Brief:
"Editorial Rooms 17) La Salle County Herold C. Zwanzig, Editor President
German-American Press Association of Illinois Member German American Press
Federation of the West Ottawa Illinois, August 30th 19
An den Herrn Bürgermeister der Stadt Schleswig
Sehr geehrter Herr Bürgermeister, Sie erhalten von mir dieser Tage
ein mit Fleisch, Butter etc. gefülltes Paket im Gewicht von 11 Pfund.
Darf ich Sie um die Liebenswürdigkeit bitten, den Inhalt dieses Paketes
an einige der Ärmsten der Armen meiner Vaterstadt Schleswig zu verteilen?
Sobald ich Empfangsbestätigung habe, schicke ich mehr und bitte Sie,
mir gütigst mitteilen zu wollen, was dort am Notwendigsten gebraucht
wird.
Auch wäre ich Ihnen dankbar für Auskunft über das Schicksal
meiner Verwandten (Frau Emma Kaul 18) und Goldschmied Fritz Zwanzig [Geschwister
von Carl Zwanzig].)
Wir kaufen hier ganz im Stillen die besten Milchkühe auf, die zu haben
sind, um sie dem alten Vaterland zum Geschenk zu machen.
Auch schicken wir viele tausend Pfund pulverisierter Milch für die
Kinder.
Mit ausgezeichneter Hochachtung,
Ihr Ergebenster Zwanzig"
Warum "im Stillen"?
In den folgenden Korrespondenzen wurde es erklärt.
Sich zum Deutschtum zu bekennen war nach dem Kriege sehr unpopulär.
Auch verschwiegen die englischsprachigen Zeitungen in den Staaten die großen
Charity-Veranstaltungen der Deutsch-Amerikaner.
Es entwickelte sich dann eine Korrespondenz über weitere Liebesgaben
und Ermittlung von bedürftigen Personen in Schleswig.
Wie es in Amerika weiter ging, berichtete der Präsident des Komitees
Heinrich Kaul rückblickend Dr. Behrens am 12. Dezember 1920:
"Es ist voll angebracht, wenn ich Ihnen etwas Näheres schreibe
betr. unserer Vereinigung.
Ich wurde von Frau Hetzel eines Tages per Telefon angerufen und sie hat
mich um eine Unterredung zwecks Veranstaltung einer Sammlung zu Gunsten
von armen Kindern in Schleswig=Holstein gebeten.
Da ich schon seit dem Waffenstillstand zu Gunsten von notleidenden Menschen
in Schleswig-Holstein tätig war, so war mir die Einladung sehr willkommen.
Herr A. Lueders, Präsident der Wahlbehörde Chicagos, hatte ein
gleiches Ersuchen von Herrn Hetzel empfangen.
Wir fanden uns beide zur verabredeten Zeit in dem Hetzelschen Heim ein,
wo wir auch Herrn Zwanzig, seit vielen Jahren Herausgeber der deutschen
Zeitung in Ottawa, Ill., antrafen.
Dort wurde uns gesagt, daß der Herr Bürgermeister von Schleswig,
Dr. Behrens, sich der Arbeit unterziehen würde, um die zu sammelnden
Gaben in gewünschter Weise zu verwalten.
Dies war für mich sehr erfreulich, denn ich hatte mich in letzter
Zeit schon oft mit dem Gedanken beschäftigt, eine derartige Verbindung
in der alten Heimat zu suchen.
Bisher hatte ich mich in der Hauptsache damit beschäftigt, in meinem
Blatte wieder und wieder auf die Not in Schleswig= Holstein hinzuweisen
und meine Leser zur Sendung von Gaben anzuspornen, was mir auch noch wenigstens
in einer Hinsicht geglückt war.
Aber ich wußte, daß dadurch wohl den Verwandten und Bekannten
meiner Leser wirklich geholfen würde, nicht aber den ärmsten
der Armen, den hungernden Kindern, die keine näheren Verwandten in
Amerika haben.
Wir waren also bald einig, und wählten die vortreffliche Frau Hetzel
in Hinsicht auf ihre vielfältige Liebestätigkeit zu Gunsten des
deutschen Altenheims, deutscher Gefangener in Sibirien u.s.w. zur Patronissin.
Durch meine von mir gegründeten und seit 33 Jahren herausgegebenen
"Nachrichten aus Schleswig-Holstein" kann ich natürlich
mehr Amerikaner schleswig-holsteinischer Abstammung erreichen als wie es
sonst möglich ist und es war meine Aufgabe, dies zum Besten unserer
guten Sache auszunutzen.
Ich glaube, daß ich meine Pflicht in der Beziehung getan habe und
bin natürlich bereit, es auch fernerhin zu tun, und zwar durch Schreiben
von Artikeln, fleißiger Korrespondenz mit vielen in allen Staaten
verstreut lebenden Amerikanern schleswig-holsteinischer Abstammung, die
mich infolge meiner ausgedehnten Reisen vielfach auch persönlich kennen.
Tatsächlich ist ja auch das allermeiste für unser Liebeswerk
an Sie gesandte Geld durch meine Finger gegangen; eingesandt an mich von
Lesern der "Nachrichten aus Schleswig-Holstein"
Alle zwei Wochen sandte ich meine Bankanweisung nebst Abrechnung an unseren
Schatzmeister Herrn Hetzel, ein vortrefflicher Mann einer vortrefflichen
Frau, ein ausgezeichneter Geschäftsmann, dessen Ruf unantastbar und
weit darüber hinaus hoch angesehen ist.
Seit Freund Lueders uns krank wurde, sendet Herr Hetzel die gesammelten
Gaben an Sie, zuerst 40,000 M dann 100,000 M. und 50,000 M. Demnächst
langt es wieder für 50,000 M." 19)
Kauf des Plessenhofs
Am 22. Februar 1920 machte Carl Zwanzig folgende Angebote: 20)
"Falls der Kurswert der Mark während der nächsten 4 oder
5 Monate so niedrig bleiben sollte wie jetzt, möchte ich wohl die
ganz armen Kinder unserer Gegend (sagen wir zunächst mal 25) eine
Serien-Kolonie (ich habe dabei an Louisenlund gedacht) ins Leben rufen.
Ich denke so an die 300 Dollars (also nach jetzigem Kurswert 30.000 Mark)
zusammen zu bringen, durch Sammlung natürlich.
Dies Geld würde ich Ihnen durch meine Chikago-Bankiers, Wollenberger
& Co. zur Zahlung anweisen, wenn Sie sich der Liebesmühe unterziehen,
dieses Unternehmens in die Wege zu leiten mit Hilfe guter Menschen zu Ende
zu führen.
Ich dachte, die Kolonie müsse etwa am 1. Juni eröffnet und am
1. September geschlossen werden.
Ein Trupp Kinder müßte nach 6 Wochen von einem andern abgelöst
werden.
Die Nahrung muß reichlich sein und von ausgezeichneter Beschaffenheit;
Milch, soviel die Kinder trinken können, frische Eier, Fleisch bester
Qualität u.s.w.
Natürlich ist absolut keine Zeit zu verlieren; deshalb bitte ich um
umgehende Benachrichtigung, ob Sie geneigt sind, die Sache zu unternehmen.
Im Bejahungsfall kable ich sofort zehntausend Mark.
Wie hoch würden Sie nach Ihrer Ansicht ungefähr die Kosten für
25 Kinder belaufen?
Inclusive Arzt und Pflegerinnen natürlich.
Auch schicken wir von hier außer dem Geld noch viele Delikatessen
extra, wie Chokolade, Feigen, Datteln etc. auch Bouillon-Würfel und
dergleichen."
Die Idee, Louisenlund als Heim zu gewinnen, wurde von Dr. Behrens nicht
aufgegriffen, denn es gehörte dem Herzog von Holstein-Sonderburg-Glücksburg
und lag 15 Km von Schleswig entfernt.
Doch bot sich ein besseres Objekt an, das gerade vom Reeder Horn an den
Landmann Jürgensen verkauft wurde, nämlich der Plessenhof.
Dr. Behrens redete ihn Jürgensen wieder aus und bezahlte am 21. April
1921 aus Spendengeldern 310.000 Mark, (4514 $).
Die Stadt Schleswig ließ sich im Grundbuch als Eigentümer eintragen,
was Dr. Behrens einige Überredungskünste abverlangte.
Das amerikanische Komitee kam als Eigentümer nicht in Frage, weil
es im Ausland existierte, nur eine Geld-Werbe- und Geld-Sammelstelle war
und somit keine juristische Person darstellte.
Umbau- und Renovierungskosten betrugen 250.000 Mark, ebenso viel kostete
die Einrichtung. 21)
Am 21. Juni 1921 bemerkte Dr. Behrens, dass der Termin der Einweihungsfeier
wegen Maurerstreik und Rückstand der Renovierungsarbeiten noch
fraglich sei. 22)
Der Verfasser vermutet, dass die Maurer wegen zögerlicher Zahlungen
streikten.
Jeder Tag, mit dem Dr. Behrens die Bezahlung verzögerte, sparte ihm
wegen der galoppierenden Inflation viel Geld auf Kosten der Arbeiter.
Die Anfänge des Kinderheims
Zu Beginn war noch nicht allen Beteiligten klar, wie die Spendengelder
verwendet werden sollten.
So sollte Dr. Behrens sie an bestimmte Städte oder Personen weiter
leiten, obwohl doch ein Heim gegründet werden sollte.
Er war deswegen doch sehr genervt und manchmal kurz davor, sein persönliches
Engagement aufzugeben. 23)
Dr. Behrens plante ein Säuglingsheim, womit die Amerikaner aber nicht
einverstanden waren.
So entstand ein Kinderheim mit einer angeschlossenen kleinen Säuglingsstation.
Die Einweihung des Heimes fand am 17. Oktober 1921 statt.
Schleswiger Honoratioren und Herr [Fritz] Zwanzig nahmen daran teil.
In der Zeitung las man eine Beschreibung des Kinderheims: 24)
"Nach einer Besichtigung des Parks, in dem ein Spiel- und Tummelplatz
mit Reck und Barren, Sandhaufen und dergleichen unter den schattigen Ulmen
eingerichtet werden soll, lud der Bürgermeister zur Besichtigung ein,
die zuerst in die Stallgebäude führte.
Den Kuhstall bevölkern fünf prächtige amerikanische Kühe,
die durch amerikanisches Kraftfutter unterhalten werden und den Kindern
je ein Liter einwandfreie fette Vollmilch pro Tag spenden.
In kurzer Zeit werden auch einige Schweine aus Amerika erwartet, für
die auch bereits Platz geschaffen ist.
Ein Eselfuhrwerk für Besorgungen in der Stadt und zur Unterhaltung
der Kinder hofft man gleichfalls zu erhalten.
Der Stall ist mit Selbsttränke und Futtergang versehen.
Der Hühnerstall, in dem bereits eine Anzahl Hühner vorhanden
sind, Plättstube und Waschküche befinden sich in dem kleinen
Nebengebäude.
Die Bodenräume in diesen Nebengebäuden dienen zur Aufnahme des
Kraftfutters, der Lebensmittelsendungen usw.
Über eine Freitreppe an der Frontseite des Hauptgebäudes gelangten
die Gäste in den Empfangsraum, der ganz im alten Stil gelassen ist,
mit seiner alten Mahagonitäfelung und der breiten Mahagonitreppe zum
ersten Stockwerk einen ruhigen vornehmen Eindruck macht.
Links von diesem Empfangsraum liegt der freundliche, luftige, ganz in weiß
gehaltene Kinderspeisesaal, dessen Möbel und Wandschmuck mit dem Stile
des Zimmers vorzüglich harmonieren.
Daran schließt sich ein kleines Speisezimmer für die Schwestern
und eine geschlossene halbrunde, mit bequemen Korbmöbeln ausgestattete
Veranda, die im Winter als Liegestätte für die Kinder dienen
soll und einen herrlichen Ausblick auf den im bunten Herbstlaub prangenden
Park gewährt.
Als Tagesraum und Spielzimmer dient ein großes freundliches Zimmer,
das mit seinen hohen Fenstern auf den Park und die Schlei hinausweist.
Der einstige Speisesaal des Palais ist zum Schlafsaal für die Kinder
hergerichtet.
Kleine weiße Bettchen mit schneeigem Leinen, weißlackierte
Schränke bilden die Einrichtung.
Ein kleiner Schlafraum mit der gleichen Ausstattung befindet sich nebenan.
Im rechten Flügel des Hauses ist der Wasch- und Baderaum, die Toilette,
ein Schlafzimmer für die Nachtwache und das Büro untergebracht.
Im ersten Stock befinden sich noch einige Schlafzimmer, die Wohnräume
der Oberin, der Schwestern und des sonstigen Personals und das besonders
für die Säuglingspflege ganz neuzeitlich eingerichtete Zimmer.
Im Keller liegt eine geräumige Küche, die Heizungsanlage, die
mit ihren zwei Oefen auch die Baderäume mit Warmwasser versorgt und
die Vorratskammern.
Besonders wichtig ist noch die Sterilisationsanlage für die Milch."
Über 100 Amerikaner reisten bis 1928 über den großen Teich,
um das Kinderheim zu besichtigen.
In einem amerikanischen Zeitungsbericht konnte man dazu 1923 lesen:
"Dann lege ich noch zwei kleine Aufnahmen ein, die ich kürzlich
machen ließ.
Einmal den Platz der Mittagsruhe im Garten, wo die Kinder in den Liegestühlen
eigentlich schlafen und nicht schwatzen sollen!
Aber das ist immer so schwer!
Und dann die Kinder beim Spiel. Sie haben es ja so gut hier."
Plattdeutsches Gedicht
Der Schleswiger Sanitätsrat Dr. Otto Peters verfasste ein plattdeutsches
Gedicht zu Ehren des Kinderheims.
Wann und wo er es veröffentlichte, ist nicht bekannt. 25)
Uns Schleswiger Kinnerheim
Seg Mudder, wat is mit de Görn
Verspeeln ja dägli un verleern!
Kik an de Farv ist gries und grau,
Un ok de Stimmung is ma mau.
Ach Vadder, dat kann ik Di seg´n
Wi hebbt ken Koh, de Melk uns givt,
Un uns to koopen, Geld nich blivt. I
k kann´t all lang nich mehr ansehn,
Goh jeden Dag to huln un ween.
Wat wärn de Tweschen [Zwillinge] doch so rund,
Und nu so plünni, nich gesund.
Kum Mudder, ik weet gude Rat,
Dat Säuglingsheim is nu parat,
Dor bring´n wi denn de Lütten hen,
De Börgermeister gut ik ken.
Dat ligt so schön dor an de Schli,
En stattli Hus und ganz wie nie.
En Park so grot und hohe Böm,
So rech to slopen und to dröm.
Dar warn se satt vun Melk und Sünn,
Denn dröben hebbt uns Kinner Frünn.
Amerika schafft all´ns her,
Bald Geld, bald Kleeder övert Meer.
Ach Vadder, wart dat Hart mich lich,
Ik dach, sun Minschen gev dat nich,
Ik kann nich mehr,
as Dank her gev´n
Fort anner sorgt uns Herr int Hev´n.
Doch kümmt mal eener hen nah uns,
Dann hol de Tweschens ik op stuns,
Un leg se em in beide Arm
Dann wart dat Hart em weeck und warm.
Konflikt mit dem Deutsch-Amerikaner Carl Zwanzig wegen
der Weihnachtsfeier im Kinderheim 1921
Am 9. Januar 1921 teilte das Komitee-Mitglied August Lueders Bürgermeister
Dr. Behrens mit, dass er große Differenzen mit Carl Zwanzig hätte.
Dr. Behrens versuchte ihn mehrfach zu beschwichtigen, was ihm aber nicht
gelang. 26)
19. Februar 1921 Brief von Dr. Behrens an Zwanzig:
"Hochverehrter Herr Zwanzig!
Vielen herzlichen Dank sage ich Ihnen für ihre liebenswürdigen
Zeilen vom 20. Januar 1921.
Ich bin durch Ihren Brief über vieles orientiert und werde streng
nach Ihrer Anweisung kräftig unser Ziel weiter verfolgen.
Es wird Sie ganz besonders freuen, der Sie doch der Vater unseres schönen
Gedankens sind, dass es mir heute gelungen ist, das auch Ihnen bekannte
früher Baron v. Plessensche Haus an der Plessenstr in Schleswig für
unser Kinderheim zu erwerben."
Wegen dieser leichtfertig vergebenen "Carte blanche" (werde streng
nach Ihrer Anweisung ...) sollte Dr. Behrens noch viel Ärger bekommen.
Am 30. Mai 1921 konnten die Schleswiger in ihrer Zeitung lesen:
"Herr Zwanzig weilt seit einigen Tagen in unsrer Stadt. ... Herr Zwanzig,
der nach 50jähriger Abwesenheit von der Heimat und Vaterstadt zum
ersten Mal wieder in Deutschland weilt, gedenkt bis zum 15. Juli hier zu
bleiben." [Es waren 44 Jahre, nicht 50 Jahre. Anm. d. Verf.]
Rückblick von Zwanzig am 2. November 1921 in den SN:
"Während meines Aufenthaltes in Schleswig hatte mir in unserem
damals noch nicht vollständig eingerichteten Kinderheim Herr Bürgermeister
Dr. Behrens zwei wunderschön belegene Zimmer in vortrefflicher Weise
möblieren lassen und als ich ihm bei meiner Abreise als Entgelt für
die Gastfreundschaft außer meinem herzlichen Dank einen Scheck über
tausend Mark für das Kinderheim senden wollte, lehnte er das Geschenk
mit der Begründung ab, ich sei Gast des Kinderheims gewesen und damit
sei die Sache erledigt."
Am 2. November 1921 veröffentlichten die SN, dass Zwanzig eine Weihnachtsfeier
im Kinderheim organisieren wollte.
Dazu schrieb er verschiedene Damen aus der sog. "besseren Gesellschaft"
in Schleswig an, die seine Idee durchführen sollten.
Dr. Behrens verlieh er den Ehrenvorsitz.
Sich als Leiter des Kinderheims zu so einer Statistenrolle degradieren
zu lassen wollte Dr. Behrens nicht hinnehmen.
Er bat daher Herrn Kaul, den Präsidenten des Komitees, "Herrn
Zwanzig darauf aufmerksam zu machen, daß Herr Bürgermeister
Behrens gerne bereit sein würde, eine besondere Bescherung zu veranstalten,
daß es aber alleinige Sache des Leiters sei, zu bestimmen, in welcher
Art dies geschehe.
Es könne nicht angehen, daß die, die dem Kinderheim völlig
fremd seien, die Leitung für eine solche Veranstaltung übernehmen.
Herrn Zwanzigs Wünsche in dieser Beziehung seien undurchführbar
und stellten ein Misstrauensvotum für den Bürgermeister dar."
Präsident Kaul stärkte Dr. Behrens den Rücken und die Weihnachtsfeier
fand nach seinen Vorstellungen aber in seiner Abwesenheit statt.
In der Folge empfingen viele namhafte Personen in Schleswig eine Schmähschrift
von Zwanzig zugesandt, in dem Sätze standen wie: 27)
"so lässt seine [Dr. Behrens] gegenwaertige Stellungnahme sich
nur als symptomatische Erscheinung einer ebenso bedauerlichen wie tiefgruendigen
geistigen Zerruettung erklaeren ...
Aber Herr Buergermeister Dr. Behrens leidet tatsaechlich an einem scharf
ausgepraegten Groessenwahnsinn, der wahrscheinlich ueber kurz oder lang
seine Ueberweisung an die Provinzial-Irren-Anstalt in Schleswig zu einer
unabweisbaren Notwendigkeit machen wird ... usw"
In einer dringlichen Sitzung diskutierten die städtischen Kollegien
über diese unerfreuliche Entwicklung, wiesen in einer Resolution Zwanzigs
Schmähschrift zurück und sprachen Dr. Behrens das Vertrauen aus.
Zwanzig setzte seine Angriffe aber bis 1934 fort, wie z.B.:
"Ich brandmarke hiermit oeffentlich vor aller Welt den Buergermeister
der Stadt Schleswig, Dr. Behrens, als einen gemeinen Luegner und erbaermlichen
Feigling; als gemeinen Luegner, weil ich nie eine Behauptung ueber ihn
aufgestellt habe, die ich nicht sonnenklar beweisen kann, und als einen
erbaermlichen Feigling, weil die Memme sich hinter Weiberroecke verkriecht,
um nach dem Manne zu schlagen!Ò
Zwanzig sandte solche Schmähartikel an Schleswiger Persönlichkeiten
und andere Bürgermeister von Schleswig Holstein.
Darin warf er Dr. Behrens weiter vor, er hätte sich an einer Gans,
Tuchstoffen und Milch des Kinderheims unrechtmäßig bereichert.
Der Gipfel war der Vorwurf, Dr. Behrens hätte das Kinderheim zu Gunsten
der Stadt Schleswig gestohlen.
Am 27. April 1923 rief er in seiner Zeitung dazu auf, die Spenden an das
Kinderheim so lange auszusetzen, bis das Kinderheim einen Eigentumswechsel
von der Stadt Schleswig zur Provinz Schleswig-Holstein vollzogen hätte.
Der Versuch von Dr. Behrens, Zwanzig in den USA wegen Beleidigung zu verklagen,
war aussichtslos, weil seine persönliche Anwesenheit nötig gewesen
wäre, von den Kosten einmal ganz abgesehen.
Der Oberin des Heimes Amalie von Schröder wurde die Kündigung
nahe gelegt, weil sie trotz dienstlichen Verbots mit Zwanzig brieflichen
Kontakt pflegte.
In Schleswig hieß Zwanzig nur noch der "Revolverjournalist".
Über sein Vorleben in Schleswig erinnerte sich der Stadtverordnete
Dehn, dass Zwanzig von der Domschule verwiesen war, weil er sein Versetzungszeugnis
gefälscht hatte.
Ein amerikanischer Zeitungsherausgeber wurde namenlos zitiert:
"Zwanzig ist in Amerika als notorischer Lump bekannt, der von niemandem
ernst genommen wird und keinen anständigen Menschen beleidigen kann.
Er lebt vom Betteln und Erpressen."
August Lueders schrieb: "Zwanzig ist ein gemeiner Revolverjournalist
und Pressebandit, der für Geld alles tut.
Die hiesige Hauptpolizeistation hat er schon öfters als besoffener
Gefangener geziert."
Am 21. Juni 1923 meldeten die Schleswiger Nachrichten, dass Zwanzig resigniert
hätte und aus dem Komitee ausgeschieden sei.
Am 31. März 1927 musste Dr. Behrens fassungslos eben dort lesen, dass
Zwanzig vom Deutschen Roten Kreuz 28) die Ehrenurkunde nebst Band und Ehrenkreuz
für seine Verdienste um das Liebeswerk der Deutsch-Amerikaner und
das Kinderheim bekommen hat.
Selbst Zwanzig bezeichnete es als die größte Überraschung
seines Lebens.
Am 16. Juni 1938 vermeldeten die SN das Ableben von Carl Zwanzig.
Steuern
Es gehört zum Leben, dass das Finanzamt seinen "Zehnt"
haben möchte.
So wurden 1921 für den Plessenhof Bescheide zur Schenkungssteuer,
Wertzuwachssteuer, Grundsteuer, Vermögenssteuer und Hundesteuer erteilt.
Insbesondere die Schenkungssteuer löste bei den amerikanischen Spendern
große Verbitterung aus.
Sie erklärten, dass bis zum Erlass jener Steuer keine Spenden mehr
fließen würden.
Dr. Behrens erreichte mit großem Geschick den Erlass fast aller Steuern,
wiewohl die Hundesteuer bis 1928 blieb. 29)
Kühe 30)
Mitte 1921 trafen die versprochenen Kühe aus Amerika ein.
Sie waren aber in einem schlechten Ernährungszustand, bedingt durch
die 4-wöchige Quarantäne in Bremerhaven, wo sie ohne Kraftfutter
darben mussten.
Zu allem Überfluss litten sie noch unter dem "Texasfieber"
31), weshalb sie nur getrennt von deutschen Rindern gehalten werden durften.
Zwei von ihnen hatten zwar auf der Reise gekalbt, aber die Kälber
waren nicht mit geliefert worden.
Auch war ihre Milchmenge sehr gering.
Sie wurden also wieder verkauft, und mit neuen Spenden wurden auf dem deutschen
Viehmarkt gute Kühe eingekauft.
Die Kühe verblieben aber offiziell im amerikanischen Eigentum, um
sie vor der Beschlagnahme der Ententemächte zu schützen.
Laut Milchbuch gaben die Kühe alle zusammen im Sommer täglich
bis zu 45 Liter, während im Winter der Ertrag gegen Null ging.
Die Differenz wurde durch Zukauf gedeckt.
Komitee
Heinrich Kaul war der Präsident des Komitees.
Er wohnte in Forest Park / Illinois und gab die Zeitung "Nachrichten
aus Schleswig-Holstein" heraus.
John Hetzel fungierte nur nominell als Schatzmeister, tatsächlich
hatte seine Frau diese Funktion inne.
Hetzel verdiente sein Geld mit einer "Packers"-Firma.
Frau Hetzel (Wilhelmine Berlau) wurde am 28.10.1870 in Schleswig als Tochter
des Arbeiters Peter Berlau geboren.
Er wohnte 1878 in der Torfstr., 3. Qu. Nr. 40, heute Marktstr. 1.
"Frau Hetzel ist eine sehr hochherzige Frau und meines Erachtens die
gescheiteste deutsche Dame, die jemals aus der Stadt Schleswig nach den
Ver. Staaten kam.
Sie hat das treueste deutsche Herz und ihr selbstloses, opferfreudiges
Walten (worin übrigens ihr Gemahl ihr bester Kamerad ist) bildet eine
Inspiration für die Herzen ihrer zahllosen Freunde." 32)
Adolph Petersen in Davenport / Iowa publizierte die deutschsprachige Zeitung
"Iowa-Reform". August Lueders arbeitete für die Zeitung
"Herold"in Chicago.
Carl Zwanzig lebte in Ottawa / Illinois und vertrieb die deutschsprachige
Zeitung "La Salle County Herold". Er schied am 21. Juni 1923
aus.
Verbreitung der Förderer in den USA
Andere wichtige Deutsch-Amerikaner mit Stiftungen und regelmäßigen
Zahlungen für das Heim waren
H. C. Seiffert in Davenport / Iowa,
William Remy in Winnetka / Illinois,
Frau Max Grube in Oakland / California
und die Familie Dohrmann / Pischel in San Franzisko / California.
Viele Korrespondenzen wurden auch mit
August Schnack in Gretna / Nebraska,
Frederik Boye in Chester / Pennsylvania,
Julius Ewoldt in New York vom plattdeutschen Verein,
H. Halkens vom Schleswig-Holsteiner Verein in San Francisco
und Chris. Sodemann in St. Louis / Missouri gepflegt.
Ehrenurkunden, Ehrendiplom, Ehrensäbel, Fahne, Husaren
Nun wollte man sich in Schleswig für die Arbeit des amerikanischen
Komitees erkenntlich zeigen und Ehrenurkunden und Ehrendiplome verleihen.
Das geriet aber zu einer Posse, weil sie sich doch als teurer erwiesen
als gedacht.
Sowohl die Druckereien als auch die Schleswiger Zeichenlehrer Terno und
Gaethgens witterten da wohl das ganz große Geschäft.
So mussten die Amerikaner selbst das Geld dafür aufbringen, denn aus
den Spenden durften sie nicht bezahlt werden.
Der ehemalige Schleswiger Husar William Remy spendete für den Schleswiger
Husarenverein und bekam dafür einen Ehrensäbel und ein Ehrendiplom.
33)
Auch vermachte der schleswig-holsteinische Kampfgenossenverein von 1848/50
in Davenport / Iowa dem Kinderheim seine Fahne:
"Die Fahne wird einen Ehrenplatz im Heim einnehmen.
Allen Besuchern wird sie von der Liebe der alten Krieger jenseits des Meeres
zum Vaterlande Kunde geben.
Um allen Schleswigern Gelegenheit zu geben, sich die Fahne anzusehen, wird
diese eine Zeitlang im Schaufenster der Buchhandlung von Liesegang hier
aushängen." 34)
Sie lagert heute im Magazin des Städtischen Museums von Schleswig.
Porträt eines Kindes: Mechthild von Heyer
Der Verfasser fand ein ehemaliges Heimkind.
Dessen gerade verwitwete Mutter hatte es bestimmt nicht leicht, kurz nach
dem Kriege fünf Kinder ganz alleine durchzubringen.
Es hieß Mechthild von Heyer, war am 12. August 1909 in Posen als
Tochter des Regierungsrates und Hauptmanns i. R. Gustav von Heyer geboren.
Mechthild erkrankte 1911 an Kinderlähmung.
Der Vater starb 1919 an der Ruhr und die Mutter Käthe geb. Schmid
zog mit ihren 5 Kindern nach Kiel, denn Posen war polnisch geworden.
Mechthild war eine ferne Verwandte des Reeders Horn, dem der Plessenhof
gehörte.
Trotz ihrer Behinderung konnte sie besser auf Bäume klettern als ihr
Bruder. 35)
Sie erlernte den Beruf der Säuglings- und Kinderkrankenschwester.
Ihre 1939 geschlossene Ehe währte nur kurz, weil ihr Mann kurz danach
ertrank.
Aus der Ehe ging ein Sohn hervor.
Sie starb im Jahre 2004 in Kiel.
Mechthild wurde am 4. Juli 1922 im Heim aufgenommen.
Sie maß 1,45 m und wog 33,5 Kg, war also nicht unterernährt,
auch nahm sie beim Aufenthalt nicht zu.
Ihr Pirquet-Test verlief negativ.
Über ihre Kinderlähmung berichtete Dr. Lewerenz:
"Am Unterschenkel einige Operationsnarben, welche von einer mit bestem
Erfolg ausgeführten Sehnenverpflanzung ausgeführt sind."
Auf dem Foto sieht man sie links mit der Beinschiene, daneben ihre jüngere
Schwester Esther.
Das Ende des Kinderheims 36)
Das 1924 eingeführte tägliche Verpflegungsgeld wurde den Entsendestellen
(Wohlfahrtsämter) mit der Zeit zu teuer, außerdem unterhielten
jetzt auch andere Städte Schleswig-Holsteins Erholungsheime für
Kinder.
So schickte 1928 nur noch Altona Kinder.
Am 26. Juni 1928 verließen die letzten Kinder den Plessenhof.
Im Juli 1928 wurde der landwirtschaftliche Betrieb eingestellt, zwei Kühe
und vier Schweine verkauft.
Die Wiese verpachtete die Stadt anderweitig und die Schwestern mussten
sich eine neue Arbeitsstelle suchen.
Der Hausmeister wechselte zur Stadtgärtnerei.
Gleichwohl spendeten einige Amerikaner weiter, besonders die Dohrmanns
aus San Francisco / Kalifornien.
Am 12. Februar 1932 meldeten sie sich zum letzten Male: 37)
"Werte Herren!
Da die Geschäfte auch hier schlecht gehen, mit der darauf folgenden
Arbeitslosigkeit, finden wir uns zu unserem Bedauern gezwungen die Geldsendungen
nach Deutschland einzustellen weil wir hier viel helfen müssen.
Achtungsvoll Familie Dohrmann"
Weitere Nutzung des Plessenhofs mit seinen Nebengebäuden:
1921 - 1989 vermietete Zimmer und Wohnungen
1921 - 1938 Säuglingsabteilung.
1928 bis heute Kindergarten und Hort
1933 - 1940 absolvierten Abiturientinnen der Lornsenschule einjährige
Lehrgänge
für den Beruf der Kindergärtnerin und Hortnerin.
1954 1977 Mütter- und Kinderheim
1954 1963 Entbindungsheim (war vorher in der Spielkoppel = Jugendherberge)
1968 1976 Jugendaufbauwerk (Diakonie)
1981 1996 Stadtarchiv
1982 heute Touristinformation Anmerkungen:
Kinder wurden früher nicht im Krankenhaus entbunden, weil die Geburt
eines Kindes keine Krankheit ist.
Nach der Entbindung kamen Mutter und Kind für ein paar Tage in das
Mütter- und Kinderheim.
Die Spenden
Die meisten Spender wohnten im Raum Iowa und Illinois.
Die Amerikaner spendeten in Dollar und (Reichs-) Mark.
Darüber hinaus sandten sie auch Sachspenden in Form von Kleidung und
konservierten Nahrungsmitteln. 39)
Wegen der galoppierenden Inflation richtete Dr. Behrens ein Dollar-Konto
ein und bat die Amerikaner, in Dollar und nicht in Mark zu spenden.
Der Verfasser hat die Spenden in den Akten von 1920 bis 1928 zusammen gezählt.
Markspenden wurden zum Tageskurs auf Dollar umgerechnet.
Als Summe entstand der Betrag von 5831 $, der völlig unrealistisch
ist, denn schon der Erwerb des Plessenhofs kostete 4514 $.
In den Schleswiger Nachrichten vom 22. März 1928 fand sich der Abdruck
eines Artikels aus der amerikanischen Zeitung "Nachrichten aus Schleswig-Holstein",
wo die gesamte finanzielle Unterstützung für das Kinderheim auf
50.000 $ beziffert wurde.
Wie viel Geld wäre das heute gewesen?
1921 kostete 1 Unze Gold 20,58 $. 40)
Für 50.000 $ hätte man also knapp 76 Kg Gold erhalten.
Der Verfasser kam auf Basis der Goldpreises vom 7. September 2012 auf den
Betrag von 3.311.338 Euro.
Die große Differenz von 5.831 $ zu 50.000 $ kommt wahrscheinlich
dadurch zustande, dass in den Akten die Kontoauszüge der Spar- und
Leihkasse Schleswig fehlen.
In den Akten fallen besonders die vielen Dankesschreiben auf, die erst
Dr. Behrens und nach ihm der Magistrat verfasst hatten.
Zum einen gehört es sich natürlich, sich für Geschenke zu
bedanken.
Aber wie reagiert man auf die vielen 1-Dollar-Spenden?
Die Spender wurden in den deutschsprachigen Zeitungen in Amerika aufgelistet.
Dr. Behrens wurde immer wieder ermuntert, Dankesschreiben mit Berichten
über das Kinderheim aufzusetzen, die dann in den Zeitungen drüben
veröffentlicht wurden, was einen Schneeballeffekt auslöste, der
zu noch mehr Spenden führte.
Auch Fotos vom Heim waren in den USA sehr gefragt.
Die Amerikaner zeigten große Kreativität:
So baten sie um Notgeld, das auf den Charity-Bazaren versteigert wurden.
1922 bedankte sich Dr. Behrens beim Schleswig-Holsteinischen Frauenverein
in San Francisco für 9.091 Mark (5 $), die aus einer Whist-Partie
stammten.
Nur mit der gewünschten Abbildung eines fast verhungerten nackten
Kindes konnte und wollte man hier nicht dienen. 41)
Dafür veröffentlichten die amerikanischen Zeitungen sieben Dankesbriefe
an die Schwestern im Heim, die angeblich von Kindern geschrieben waren.
Ihr Stil belegt aber, dass wohl ihre Eltern die Feder führten. 42)
Seit 1923 erhob das Heim eine Aufnahmegebühr von 50 Mark, welche die
Entsendestellen (Wohlfahrtsämter) pro Kind zu entrichten hatten.
Wegen der hohen Inflation war sie nur ein symbolische Gebühr.
Die Spenden wurden mit der Zeit immer weniger und reichten deshalb nicht
so weit, wie man es sich ursprünglich ausgemalt hatte, denn der Magistrat
schickte immer häufiger Bittbriefe nach USA.
So schlug er wiederholt ein Verpflegungsgeld vor, das die Entsendestellen
pro Kind und Tag entrichten sollten.
Aber erst nach der ausdrücklichen Erlaubnis von Herrn Kaul durfte
das Heim seit Sommer 1924 Verpflegungsgelder erheben, deren Höhe 1925
2 RM und 1926 2,30 RM betrug.
"Tagebücher" mit den persönlichen Daten aller Kinder
43)
In den sog. Tagebüchern waren die persönlichen Daten jedes Kindes
vermerkt.
Ihre Gliederung sah so aus:
Seite, Hinweis auf frühere Aufnahme ins Heim Vorname, Name, Wohnort
Geburtsdatum, Datum der Aufnahme, Datum der Entlassung
A. Name des Vaters und (Zu)-Stand, Mutter, Beruf, Anzahl der Geschwister:
1) alle, 2) davon noch lebend [wurde vom Verfasser wegen Unvollständigkeit
nicht ausgewertet]
B. Klagen des Kindes
C. Klinische Untersuchung Datum und vier Gewichtsmessungen, Körpergröße,
Pirquet-Test (Tuberkulin) Bericht über Nahrungsaufnahmen
Anzahl der Jungen und Mädchen
1857 Kinder durchliefen das Heim.
Im langjährigen Mittel hielten sich täglich 38 Kinder im Plessenhof
auf.
104 Kinder hatten das Heim mehrfach besucht, davon 60 % Mädchen. 44)
Die Daten von 107 Säuglingen und Kleinkindern, deren Geschlechtsverteilung
ausgeglichen war, konnten wegen fehlender Größenangaben nicht
exakt ausgewertet werden.
So wurden die Lebensmonate und Gewichte von 62 Babys 45 mit einer passenden
Tabelle 46)verglichen.
Resultat:
Im Schnitt waren sie 2 Kg untergewichtig und am Schluss der Kur normalgewichtig.
Ihr durchschnittlicher Aufenthalt betrug 118 Tage, wobei der Zeitraum zwischen
12 und 489 Tagen umfasste.
Dr. Behrens hatte sich gegenüber den Amerikanern immer vehement für
eine Säuglingsabteilung eingesetzt, was dann seinen Niederschlag in
einer 90prozentigen Belegung durch Schleswiger Jungs und Deerns fand.
Zur ausführlichen numerischen Auswertung kamen nur die 5 bis 15jährigen
Kinder, deren Alter, Größen und ãGewichte vorher / nachherÒ
bekannt waren.
Dazu gehörten 1003 Mädchen und 783 Jungen, wobei Mehrfachbesuche
mitgezählt wurden.
Dass mehr Mädchen als Jungen geschickt wurden, war laut Aktenlage
damals niemandem aufgefallen.
Eine Hälfte der Kinder wurde vor, die andere nach Beginn des Krieges
gezeugt (Median = 17. April 1914).
Die Dauer ihres Aufenthaltes betrug bis September 1924 acht Wochen, danach
sechs Wochen, weil man erkannt hatte, dass zwei Wochen weniger für
das erwünschte Ergebnis ausreichten.
"Klagen" der Kinder
Bei der Anamnese klagten prozentual mehr Mädchen
als Jungen über Kopfweh, Bruststiche, Mattigkeit, Leibschmerzen und
Schwindel.
Ob hier ein größeres Leiden der Mädchen oder ein geschlechtsgebundenes
Rollenverhalten die Unterschiede ausmacht, kann teilweise erklärt
werden.
Über die Flensburger Kinderbespeisung im Ersten Weltkrieg berichtete
nämlich Hohnsbehn, dass die Jungen bevorzugt wurden, weil sie täglich
2/3 Liter Milch bekamen, die Mädchen hingegen nur ? Liter. 47)
Kopfweh kann auch ein Begleitsymptom von Anämie sein.
Wortlaut von Dr. Lewerenz im Jahresbericht 1925-1926
48)
"In dem am 31.III.26. abgeschlossenen Jahre hat das Kinderheim
wieder segensreich gewirkt.
Es wurden verpflegt 353 im schulpflichtigen Alter stehende und 14 jüngere
Kinder, insgesamt also 367 Pfleglinge, welche allen Teilen der Provinz
Schleswig-Holstein entstammten.
Der Grund zur Aufnahme bildeten allgemeine Körperschwäche, Blutarmut,
Skrophulose, Lungenschwäche, (der Tuberkulose verdächtig) und
Knochenerweichung (Rachitis).
14 Kinder wiesen als offenbare Folge einer ungewöhnlichen Knochenweichheit
oder Muskelschlaffheit eine deutliche Verbiegung der Wirbelsäule auf.
Etwa der dritte Teil aller Kinder zeigte bei der Prüfung nach Pirquet
eine besondere Empfindlichkeit gegenüber Tuberkulin.
Die Dauer des Kuraufenthaltes, welche seit Oktober 1924 6 Wochen beträgt,
[vorher 8 Wochen] hat sich als ausreichend erwiesen.
Die durchschnittliche Gewichtszunahme betrug wiederum 2,2 Kg; bei einzelnen
Kindern wurde sogar eine Steigerung des Gewichts um reichlich 5 Kg erzielt.
Die Hilfsmittel, mit denen wir eine Kräftigung der Pfleglinge anstreben,
bestehen nach wie vor einerseits in reichlicher, und abwechslungsreicher
Ernährung, andrerseits in ausgiebiger Bewegung im Freien, verbunden
mit regelmäßigen Leibesübungen und häufigen Bädern."
Da Dr. Lewerenz keine Blutuntersuchungen anstellte, konnte er eine Anämie
eigentlich nur aus der Hautfarbe vermuten.
Der Unterschied bei der Blutarmut zwischen Jungen und Mädchen könnte
nach Ansicht des Verfassers auch im gesellschaftlichen Verhalten liegen:
Die Mädchen durften nicht so oft und lange draußen spielen wie
die Jungen und waren daher etwas blasser.
Weitere pathologische Befunde an Lungen: 8% und an der Brustwirbelsäule:
5%.
Alle anderen krankhaften Befunde lagen jeweils unter 6%.
Nur 5 Jungen waren von Nissen befallen, während 77 Mädchen dieses
Schicksal teilten, was wohl ihren langen Haaren geschuldet war.
Auffällige Zähne fand er nur bei 3 % der Kinder, das vermutlich
dem Mangel an Süßigkeiten zuzuschreiben war.
Die "englische Krankheit" (Rachitis) wurde ausdrücklich
nur in 1% der Fälle erwähnt.
In den Jahresberichten hob Dr. Lewerenz die Skrophulose immer besonders
hervor, obwohl er sie nur 1% der Kinder attestierte.
Bei Wikipedia liest man darüber:
"Skrofulose (auch Skrofeln, von lateinisch scrofula = Halsdrüsengeschwulst)
ist ein heute seltenes Leiden, das vorzugsweise Kleinkinder befällt.
Die Krankheit wird mit der Tuberkulose in Zusammenhang gebracht.
Die befallenen Kinder weisen vielfältige chronische Entzündungen
auf - zum Beispiel der Nasenschleimhaut, der Augenlider, der Bindehaut
sowie der Halslymphknoten - und nicht selten eine rüsselförmige
Lippenvorwölbung." 49)
Größen der Kinder
Die Größen der Kinder wurden mit einer Studie von Reinken
et. al. 50) aus dem Jahre 1980 verglichen (709 männliche und 711 weibliche
gesunde Kinder im Alter von 1,5 bis 16 Jahren aus dem Zeitraum 1968 bis
1979).
Die Schleswiger Heimkinder waren ca. 10 cm kleiner als die aus der Vergleichsstudie.
Geschlechtsspezifische Größen-Unterschiede waren in beiden Gruppen
zu vernachlässigen.
Gewicht der Kinder
Auch hier wurde mit Reinkens Studie verglichen.
Die Kinder nahmen lt. Jahresberichte von Dr. Lewerenz im Schnitt um 2,2
Kg zu, was der Auto bestätigen kann.
Sie erreichten aber nicht die Gewichte der Vergleichsstudie.
Da ein größeres Kind normalerweise mehr wiegt als ein kleineres,
müssen Größe und Gewicht miteinander ins Verhältnis
gesetzt werden, was zum Body-Mass-Index (BMI) führt. Geschlechtsspezifische
Gewichts-Unterschiede waren in beiden Gruppen zu vernachlässigen.
Body-Mass-Indizes (BMI) der Kinder
Der BMI errechnet sich so: Gewicht in Kg / Größe in Metern
ins Quadrat.
Beispiel: Ein 11jähriger Junge aus dem Heim wog 27,6 kg und war 1,44
m groß. 27,6 / (1,44 mal 1,44) = 13,3 = BMI-Index.
Hier sieht man eine deutliche Annäherung an die Werte der Referenzstudie.
51)
Die Kur hatte also angeschlagen.
Das Körpergewicht spielte für das Überleben der Kinder in
den Zeiten ohne Penicillin und künstlicher Ernährung eine sehr
wichtige Rolle.
Zur Überwindung einer Infektionskrankheit braucht der Körper
viel Energie, besonders bei fiebrigen Zuständen.
Hatte das Kind nichts "zuzusetzen", so waren seine Überlebenschancen
gering.
Geschlechtsspezifische BMI-Unterschiede waren in beiden Gruppen zu vernachlässigen.
Wo waren die Heimkinder zu Hause?
Von den 1857 Kinder stammten
488 aus Altona,
145 aus der Stadt Schleswig
und 62 aus dem Kreis Schleswig.
Die anderen Städte und Kreise wurden nicht weiter ausgewertet. 52)
Das Schleswiger Adressbuch von 1927
diente dazu, die Kinder ins Verhältnis zu den darin aufgefundenen
erwachsenen Personen zu setzen.
Dies ist insofern bedeutsam, weil die Prozentsätze verdeutlichen,
wo in Schleswig soziale Brennpunkte existierten und wo die Bessergestellten
wohnten. Erklärung: A: Straße, B: Anzahl Personen im Adressbuch,
C: Anzahl Heimkinder in dieser Straße, D: Prozentsatz
Beruf und Stand der Eltern
Bei der Eingangsuntersuchung wurde festgehalten, welchen Stand und
welche Berufe die Eltern hatten.
+ bedeutete Tod des Vaters.
Außer den Landwirten, medizinischen Berufen und höheren Laufbahnen
waren eigentlich alle Gewerbe vertreten.
Hier die häufigsten Angaben:
Arbeiter
562
Witwe
180
+
105
Händler, Kaufmann 65
Stiefvater, Vormund 44
Invalide
35
Schlosser
31
Tischler
30
Maurer
29
geschieden, getrennt 26
Schneider
26
Maler
24
Schuster
23
Lehrer
22 Ursache: viele Kündigungen
(SN 1.7.1922) ...
Fischer
12
Zusammenfassung
Von 1921 bis 1928 wurden 1857 unterernährte Kinder aus Schleswig-Holstein
in einem Schleswiger Kinderheim aufgepäppelt.
Amerikaner schleswig-holsteinischer Herkunft initiierten und finanzierten
dieses Projekt.
Die Kinder nahmen in den sechs Wochen Aufenthalt im Schnitt 2,2 Kg zu.
Mehrere Parameter weisen darauf hin, dass die Mädchen mehr unter den
kriegsbedingten Entbehrungen gelitten hatten als die Jungen.
Bildernachweis:
Gruppenfoto: Gemeinschaftsarchiv in Schleswig, Abt. 14, Nr. 584
Ovales Bild von Carl Zwanzig: Gemeinschaftsarchiv in Schleswig Abt. 14
Nr. 584
Vier Zimmeransichten: Dank an Frau Friedrun Mandelkow in Schleswig
Fahne vom Kampfgenossenverein 1872 in Davenport / Iowa: Städtisches
Museum in Schleswig.
Dank an:
Wolfgang Thiele vom Schleswiger Gemeinschaftsarchiv für die Anregung
zu diesem Thema
Dr. Gerhard Drebes für die Überlassung seiner Recherchen zu Carl
Zwanzig
Wolfgang von Heyer für die Informationen über Mechthild von Heyer.
Jan Perone in Springfield / Illinois für die Anfertigung und Versendung
von Kopien des La Salle County Herold
Dr. Anette Buyken vom Forschungsinstitut für Kinderernährung
in Dortmund für ihre Beratung. Sie merkte an, dass die Kinder - gemessen
an unserem heutigen Wissen - zu viel Milch bekamen.
Erich Koch für die Recherche über Mrs. Hetzel, geb. Wilhelmine
Berlau.
Anmerkungen
Die Akten des Amerikanischen Kinderheims sind im Gemeinschaftsarchiv Schleswig
unter der Abt. 14 Nr. 536 bis 638 archiviert
SN = Schleswiger Nachrichten
1) Unter "Privatlehrer" muss man sich wohl eine Person vorstellen,
die Nachhilfestunden gab. Der Vater von Carl Zwanzig war Friedrich Christopher
Zwanzig, Goldarbeiter im Lollfuß. Der Bruder Fritz übernahm
das Geschäft des Vaters.
2) http://www.polly-pollacsek.de, http://de.wikipedia.org/wiki/Julius_Pollacsek
3)Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 354, Nr. 392
4) SN 21.9.1880
5) Vierck-Nordmann, Gertrud: Zwischen Kaiserreich und Drittem Reich
Kindheit und Jugend eines Schleswiger Arbeiterjungen. Beiträge zur
Schleswiger Stadtgeschichte 1997, S. 135
6) SN 21.6.1919
7) SN 10.6.1919
8) SN 28.10.1921, 1.11.1921
9) SN 15.11.1918
10) SN 7.11.1919
11) SN 13.6.1921
12) SN 8.3.1923
13) SN 18.7.1919
14) SN 26.7.1919
15) SN 26.7.1919
16) SN 23.8.1922, 3.10., 6.10., 7.10.1922, http://de.wikipedia.org/wiki/Lager_Heuberg
17) Abt.14 Nr. 602
18) Es fand sich kein Hinweis darauf, dass Frau Emma Kaul auch mit Heinrich
Kaul, dem Präsidenten des Komitees verwandt war.
19) Abt.14 Nr. 589
20) Abt.14 Nr. 602
21) Abt.14 Nr. 574, Schleswig-Erinnerungen des Bürgermeisters Dr.Behrens,
Beiträge zur Schleswiger Stadtgeschichte, 1963, S.20-21
22) Abt.14 Nr. 585
23) Abt. 14 No. 592
24) SN 18.10.1921
25) Abt. 14 Nr. 585
26) Abt. 14 Nr.589
27) Abt. 14 Nr. 592
28) Das DRK spielte eine Rolle bei den Sachlieferungen für das Heim,
wie Kleidung, Nahrung und und Kühe.
29) Abt. 14 Nr. 574
30) Abt. 14 Nr. 583
31) Texasfieber, besonders in den Tropen und Subtropen (v. a. Texas, Mexiko,
Argentinien), seltener in Südeuropa auftretende, durch Zecken übertragene
bakterielle Infektionskrankheit der Rinder mit Bewegungsstörungen
und Aggressivität, im späteren Verlauf Leber- und Nierenversagen.
Quelle: http://www.enzyklo.de/Begriff/Texasfieber
32) Abt. 14. Nr. 602 Brief von Zwanzig an Behrens vom 15.12.1919
33) Abt.14 Nr. 585
34) SN 3.12.1923. Die Fahne beinhaltet ein Wappen und die Inschrift: Schleswig
Holstein, Kampfgenossen Verein 1848=50, gegründet 1872, Davenport,
Iowa Nord America. Siehe auch: http://webbasics.iowajmc.com/cmmay/life/societies.html
35) Nachricht von Herrn Wolfgang von Heyer, dem Neffen von Mechthild von
Heyer
36) Abt.14 Nr. 614, Abt.14 Nr. 591
37) Abt.14 Nr. 612
38) Abt.14 Nr. 575
39) Abt. 14 Nr. 600, Dokumentiert sind 1 Fass Milchpulver, 50 Kisten Kondensmilch,
1 Sack Zucker, 1 Fass Kakao, 2 Kisten Schmalz, 1 Ballen getragene Kleidung,
3 Pakete Kleidung
40) http://wiki.answers.com/Q/What_was_the_price_of_gold_in_1921
41) Abt. 14 Nr. 590, 7.12.1923 Brief und Foto von Kaul an Magistrat
42) Abt. 14 Nr. 638
43) Abt. 14 Nr. 638
44) 98 Kinder kamen zweimal, 5 dreimal, 1 viermal,
45) Alter bis 12 Monate, 40 % Mädchen
46) http://www.netmoms.de/magazin/baby/baby-entwicklung/gewichtstabelle-fuer-babys-und-kleinkinder/
47) Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte E.V.
Nr. 49, Harald Hohnsbehn: Die Flensburger Schuljugend in der Zeit des Ersten
Weltkriegs, Flensburg 1991
48) Abt. 14 Nr. 578
49) Wikipedia
50) L. Reinken, Helga Stolley, W. Droese, Gerta von Oost: Longitudinale
Körperentwicklung gesunder Kinder * II. Größe, Gewicht,
Hautfettfalten von Kindern im Alter von 1,5 bis 16 Jahren. Forschungsinstitut
für Kinderernährung, Dortmund. Klin. Päd. 192 (1980) 25-33
51) Reinkens Studie enthielt keine BMI-Werte, der Verfasser errechnete
diese aus den vorhandenen Größen und Gewichten.
52) Lübeck und Eutin fehlten, weil sie damals noch nicht zu Schleswig-Holstein
gehörten, während Wandsbek und Altona erst 1938 der Stadt Hamburg
eingegliedert wurden.