Inauguraldissertation zur Erlangung des doctor medicinae dentium der Medizinischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster

vorgelegt von Falk Ritter aus Schleswig, 1993

1. Berichterstatter: Univ.-Prof.Dr.R.Marxkors

2.Berichterstatter PD Dr.H.H.Topoll

Zusammenfassung

Wegen der in der Literatur fehlenden Definition der Stammpatienten suchte der Verfasser eine eigene Definition, nach der jeder Patient, der in mindestens 3 Kalenderjahren seine Praxis aufsuchte, als Stammpatient bezeichnet wurde. Die Auswertung der Fluktuation von 5850 Patienten des Verfassers in den Jahren 1976 bis 1988 ergab, daß es einen exponentiellen Abfall von einem bis zu 13 Anwesenheitsjahren gab. Ca. 50% aller Patienten suchten die Praxis in nur einem Kalenderjahr auf. Stammpatienten überwogen in den Altersstufen 36-50 Jahren. Frauen waren überrepräsentiert.

Es wurde auch eine Befragung von 400 Stammpatienten durchgeführt. Die Fragen waren offen und teilstrukturiert. Das Interview war nicht standardisiert und seine Form war neutral.

- Die häufigsten Gründe, einen Zahnarzt zu verlassen, waren Umzug des Patienten, Unzufriedenheit mit dem Zahnarzt und Praxisaufgabe.

- Die häufigsten Gründe, diesen Zahnarzt aufzusuchen, waren Empfehlung, Nähe und das Mitgenommenwerden durch Familienangehörige.

- Um diesem Zahnarzt die Treue zu halten, mußte eine Rundumzufriedenheit vorliegen, die die technische Behandlung, die Empathie, den örtlich-zeitlichen Zugang zur Praxis und den Wunsch nach einer Lebenskonstanten umfaßt.

- 3/4 der Stammpatienten wohnten in einem Radius von 4 km von der Praxis entfernt.

Bei der Zahnarztwahl spielen folgende Faktoren nur eine untergeordnete Rolle:

Die persönliche Bekanntschaft mit dem Zahnarzt, die Vertretung durch einen Zahnarzt, das Verhalten der Zahnarzthelferinnen, die technische Ausstattung und das Ambiente der Praxis.

Für weitere Untersuchungen wäre das Wissen um die Biographie von Senioren von Bedeutung.

Tag der mündlichen Prüfung: 30.6.1993

Danksagung:

Der Verfasser dankt seinem Doktorvater Prof.Dr.Müller-Fahlbusch, der Anfang 1993 plötzlich verstarb.

Der Verfasser dankt Herrn Prof.Dr.Marxkors für seine außergewöhnliche Freundlichkeit, den Verfasser als Doktoranden zur Promotion zu führen.

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